LIFE+ Naturprojekt „MainMuschelkalk“ 

Auftragsdaten

LIFE+ Natur-Projekt: „Weinberge und Streuobst auf Muschelkalk“ (MainMuschelkalk)

Auftraggeber: Landratsamt Main-Spessart, Untere Naturschutzbehörde

in AG mit H&S GbR, Freising

Bearbeitungszeitraum: 2012-2018

Das Projektgebiet mit einer Fläche von 4.640 ha umfasst den mainfränkischen Muschelkalkzug entlang des Mittleren Maintals und der Täler von Fränkischer Saale und Wern in den Landkreisen Bad Kissingen, Main-Spessart und Würzburg und im Stadtgebiet Würzburg (www.mainmuschelkalk.de). Neben natürlichen Trockenlebensräumen auf den Extremstandorten sind an den Hängen in den letzten Jahrhunderten durch kleinflächigen Steillagenweinbau, Streuobstanbau, die traditionelle Schafbeweidung und teils extensive Mahd herausragende Trockenlebensraumkomplexe entstanden. Die großflächigen Xerothermstandorte beherbergen in Bayern und Deutschland die wertvollsten Trockenrasengesellschaften und gelten auch aus europäischer Sicht als besonders förderungswürdige Lebensräume.  In den letzten Jahrzehnten hat allerdings die Aufgabe der biotopprägenden Nutzungen auf den schwer zu bewirtschaftenden Steillagen v. a. durch Verbuschung zu einem deutlichen Verlust der Mager- und Trockenstandorte und damit zum Verlust relevanter FFH-Lebensraumtypen und -arten geführt. Durch Flurbereinigung und Intensivierungsmaßnahmen sind fast alle typischen Weinbergstrukturen und naturnahen Trockenlebensräume bedroht, so dass viele der wertvollen NATURA 2000-Gebiete zwischen den intensiv genutzten Weinbergslagen isoliert sind. Gleichzeitig ist das vom Weinbau geprägte Gebiet – auch wegen seiner hochwertigen Kulturlandschaftskomplexe – eine viel besuchte Fremdenverkehrsregion und daher von sehr hoher touristischer Bedeutung.







Vor diesem Hintergrund steht die Sicherung und Entwicklung der Trockenlebensräume und Weinbergsstrukturen mit ihrem charakteristischen Lebensraum- und Artenspektrum in einem starken Spannungsfeld. Mit dem LIFE+ Natur-Projekt sollen deshalb integrative Lösungen mit Demonstrationscharakter für nachhaltige Nutzungsformen (best-practice-Beispiele) entwickelt und erprobt werden.

Mit Hilfe einer breit angelegten, teils gezielten Öffentlichkeitsarbeit sollen die unterschiedlichsten Nutzergruppen (Weinbauern, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, etc.) in das Projekt eingebunden werden. Hauptzielsetzung im geplanten LIFE+ Natur-Projekt ist es, die herausragenden Trocken- und Kulturlandschaftskomplexe der Weinbergsteillagen zu erhalten und zu optimieren, den Biotopverbund aus hochwertigen Offenlandlebensräumen im Übergang zu lichten, wärmeliebenden Wäldern aufzubauen und dadurch die Biodiversität zu sichern.