NATURA 2000 - Managementplan

Nationalpark Bayerischer Wald 

Auftragsdaten

NATURA 2000 - Managementplan Nationalpark Bayerischer Wald 

Teilbeitrag  Offenland-Lebensraumtypen

Auftraggeber: Regierung von Niederbayern 

Bearbeitungszeitraum: 2005 – 2006

Im Nationalpark Bayerischer Wald - mit 24.206 ha zweitgrößtes FFH-Gebiet in Bayern – wurden auf einer Gesamtflächengröße von ca. 600 ha Offenlandsflächen begutachtet.

Nach dem bis dato unveröffentlichten Neuentwurf des LfU wurden dabei Lebensräume nach Anhang I, FFH-RL, bewertet. Auf der Grundlage vorhandener Daten und Beibeobachtungen wurde zudem das Vorkommen der Anhang II-Arten Fischotter und Koppe bewertet.

Der Nationalpark beherbergt zum einen mit Silikat-Blockschutthalden und Silikatfelsen natürliche Offenlands-Lebensräume in guter bis hervorragender Ausbildung.

Neben artenreichen Kryptogamengemeinschaften, die in einem gesonderten Gutachten erfasst und bewertet wurden, sind hier auch extrem seltene Farn- und Blütenpflanzen, wie der Rollfarn, Cryptogramma crispa, oder das Resedenblättrige Schaumkraut, Cardamine resedifolia, Bestandteil der natürlichen Vegetation.

Die Bachläufe, die in Anlehnung an das vom Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft entwickelte Verfahren der Gewässerstrukturkartierung bewertet wurden, sind natürliche Lebensräume für den Fischotter und die Mühlkoppe, teils jedoch durch historische Verbaumaßnahmen zur Holztriftnutzung beeinträchtigt.

Neben von Natur aus unbewaldeten Lebensräumen, zu denen noch der Rachelsee als dystropher See zu rechnen ist, wurden auch durch historische Landnutzung entstandene Offenlandslebensräume, wie die „Schachten“ der Hochlagen mit artenreichen Borstgrasrasen (u.a. Vorkommen des Ungarischen Enzians, Gentiana pannonica), auf denen früher Rinderherden nächtigten, erfasst. Auch Berg-Mähwiesen in den Randzonen des Nationalparks oder Sekundärstandorte mit Zwergstrauchheiden mit Vorkommen teils hoch bedrohter Flachbärlapp-Arten wurden bewertet sowie aus den registrierten Beeinträchtigungen Maßnahmen abgeleitet.